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Türen auf - Warten auf Weihnachten:Eine Krippe, in der viel Herzblut steckt

Sie gehört zu Weihnachten dazu wie der Christbaum, die Geschenke, Plätzchen und Gänsebraten: Eine Krippe mit Maria, Josef, Jesuskind, den Hirten, Schafen. Und noch ganz vielen anderen Figuren. Je nachdem, wie viel Platz ist im Wohnzimmer ist.  In der Basilika in Ilbenstadt in der Wetterau ist sehr viel Platz. Dort räumen sie eine Seitenkapelle leer, um die Weihnachtskrippe aufzubauen. Dort gibt es jede Menge zu entdecken: ein Bachlauf mit echtem Wasser, einen dunklen Nachthimmel mit leuchtenden Sternen und Sternschnuppe und viele besondere Figuren.
Krippe Ilbenstadt

Krippe in der Basilika in Ilbenstadt in der Wetterau lockt jedes Jahr viele Besucherinnen und Besucher

Leise plätschert ein kleiner Bach, unzählige Sterne leuchten am dunklen Nachthimmel, der Stern von Bethlehem hängt in der Mitte des Gewölbes und weist den Weg. In einer mit Stroh ausgelegten Höhle im Berg: Jesus, Maria und Josef. Warm von vorne angestrahlt, damit man sie sofort erkennt. Denn in der Weihnachtskrippe in der Basilika in Ilbenstadt in der Wetterau gibt es ganz viel zu entdecken. Mehrere Tage und unzählige Arbeitsstunden von Ehrenamtlichen sind notwendig, um die kleine Seitenkapelle in die weihnachtliche Szenerie zu verwandeln.

Carsten Denkler hilft seit sechs Jahren mit, Alexander Hantl schon seit knapp fünfzehn Jahren. Beide gehören zum Team, dass die grobe Struktur der Landschaft erschafft. Ein Metallgestell bildet die Basis, auf dem die Berglandschaft aufgebaut wird. „Da sind auch Tische in unterschiedlichen Größen und Höhen verbaut und verschraubt“, erklärt Alexander Hantl. „Sobald die Grundstruktur steht, nutzen wir Säcke und Füllmaterial, um den Berg zu modellieren.“ Auch die Konstruktion des Nachthimmels ist eine Leistung und eine „Wissenschaft für sich“, wie Carsten Denkler lachten berichtet. In der Mitte ist ein Holzblock angebracht, in den etwa 40 Bambusstöcke gesteckt werden und so ein Gewölbe bilden, erklärt Denkler. „Zusätzlich installieren wir ein Netz mit kleinen Lämpchen, die die Sterne bilden“, ergänzt Alexander Hantl. „Und natürlich in der Mitte der große Stern von Bethlehem“. Der Himmel selbst besteht aus dunkelblauem Ballonseide, der leicht gerafft ist und dem Ganzen so eine Struktur gibt.

Auch um den Bachlauf kümmert sich das Aufbauteam. Hier ist im Untergrund einiges an Technik verbaut, dass die weihnachtliche Szene auch mit fließendem Wasser aufwarten kann. „Zwei Pumpen wie sie in Aquarien verwendet werden, sind hier verbaut“, berichtet Alexander Hantl. Sie sorgen dafür, dass das Wasser nach oben gepumpt wird, bevor es den künstlichen Bachlauf entlangläuft, um dann wieder im Untergang zu verschwinden und seine Reise erneut zu beginnen.

Am Berg selbst flackern kleine Lagerfeuer und auch die Häuser auf dem Bergrücken sind beleuchtet. „Diese Häuser sind schon sehr alt und komplett aus Styropor herausgeschnitzt. Da muss man beim Aufbau immer extrem vorsichtig sein“, sagt Carsten Denkler. Die Gebäude haben zahlreiche Fenster mit filigranen Motiven und sind in dunklen, warmen Brauntönen bestrichen. „Es ist gut, dass sie aus so leichtem Material sind, denn wir müssten die komplette Krippenkonstruktionen überarbeiten, wenn das echtes Holz wäre. Das wäre einfach zu schwer“, gibt Carsten Denkler zu bedenken.

Die Arbeiten des Aufbauteams sind abgeschlossen, wenn alle Leitungen verlegt sind, der Himmel installiert ist und eine grüne Decke alles bedeckt. Dann kommt das Dekorationsteam zum Einsatz. Thomas Franz und fünf weitere Frauen kümmern sich darum, das Stroh zu verteilen, Sand aufzuschütteln, Blumen und Pflanzen zu drapieren und der ganzen Szenerie durch die Installation der fast kniehohen Figuren Leben einzuhauchen. Da die Figuren schon einige Jahre auf dem Buckel haben, muss immer wieder auch mal geflickt und nachgebessert werden. „Es kommt schon vor, dass wir an den Gewändern ausbessern müssen.“

Ein Hirte sitzt am Berg, bei ihm ein flauschig weiches Schaf. In der Szene sind noch viele weitere Figuren verteilt. Eine Frau trägt einen Tonkrug auf dem Kopf, begleitet von einem Mann mit einem reichgefüllten Weidenkorb. Im Hintergrund sind Hirten, Frauen, die auf dem Weg zur Krippe sind. „Die Figuren stellen wir immer mal wieder um, so gibt es jedes Jahr etwas Neues zu entdecken“, sagt Thomas Franz, der seit vielen Jahren bei der Dekoration der weihnachtlichen Krippe mithilft.

Wenn alles steht und funktioniert, sind die fünfzehn Ehrenamtlichen, die sich um den Aufbau kümmern, froh. Vor allem aber über die vielen Besucherinnen und Besucher, die jedes Jahr nach Ilbenstadt in die Basilika kommen. Auch wegen der opulenten Weihnachtskrippe.

 

Krippe in Ilbenstadt

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