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Krypta Seligenstadt

Die Basilika in Seligenstadt im Sommer

Die Ursprünge der Einhard-Basilika in Seligenstadt reichen bis ins Jahr 828 zurück. Jedes Wochenende ziehen die Basilika und der angrenzende Klostergarten zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Ursprünglich diente die Kirche als Abteikirche eines Benediktiner-Klosters, bis es durch die Säkularisation im Jahr 1803 in den Besitz des Landgrafen von Hessen-Darmstadt überging. 1812 wurde die Basilika zur katholischen Pfarrkirche umgewandelt. 1925 erhielt sie den Ehrentitel Basilika minor vom Papst Pius XI., der die besondere Bedeutung der Wallfahrtskirche und ihrer Reliquien würdigte.

Ein einzigartiges Merkmal der Basilika ist die Ringkrypta. Dieser Raum diente einst als Aufbewahrungsort für die Gebeine der Heiligen Marcellinus und Petrus, die Einhard, Berater und Biograph Karls des Großen, im Jahr 827 aus Rom beschaffte. Die genauen Umstände der Übernahme der Gebeine sind nicht eindeutig bekannt, doch es wird vermutet, dass dies nicht freiwillig geschah. Während der großen Pilgerfahrten zur Heiligenverehrung in Seligenstadt konnte die Krypta von der Nordseite betreten und nach angemessener Verehrung über die Südseite wieder verlassen werden.

Bis etwa 1250 waren die Gebeine in der eindrucksvollen Ringkrypta ausgestellt. Aufgrund einer Erweiterung der Kirche wurden die Gebeine der beiden Märtyrer sowie die von Einhard und seiner Frau später in die Kirche überführt. Einhard und seine Frau Imma hatten sich bewusst neben Marcellinus und Petrus bestatten lassen, in der Hoffnung, dass deren Heiligkeit auf sie übergehen möge und sie eine Fürsprache für das Leben nach dem Tod erlangen könnten. Der barocke Marmorsarkophag von Einhard und Imma befindet sich heute im nördlichen Querhaus in der Einhardkapelle, die nur im Rahmen von Führungen zugänglich ist. Die Ringkrypta war über lange Zeit nicht zugänglich, dennoch wurde stets vermutet, dass es sie noch gibt. Der erhöhte Boden im Chor der Basilika sorgte für die Vermutung, dass sich dort die Krypta befindet. 1938 wurde die Ringkrypta von Dr. Otto Müller gezielt gesucht und gefunden. Er lies die Krypta anschließend wieder freilegen. Um für eine ausreichende Stabilisierung zu sorgen, lies er die Krypta mit einer Betondecke überspannen, sodass es heute für Erwachsene nicht mehr möglich ist, in der Krypta aufrecht zu stehen.

Ringkrypta Seligenstadt

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