Verraten, verlassen, verkauft

Verraten, verlassen, verkauft

29. März 2024

So lässt sich die Situation der Jünger nach dem Tod von Jesus beschreiben. Trifft das nicht oft auch auf unsere Lebenssituation zu, fragt Pfarrer Michael Tomaszewski in seinem Radioimpuls für Hit Radio FFH. Persönliche Karfreitage gibt es viele. Auch der christliche Glaube bewahrt nicht davor, aber das Vertrauen, dass Gott mit uns geht und uns begleitet.

„Bibel Aktuell“ vom 29.03.2024 HIT RADIO FFH

Hallo, ich bin Michael Tomaszewski, katholischer Pfarrer in Mainz.

 

Verraten – Verlassen – Verkauft.

Alles ist aus! Die Hoffnung verloren! Die Ideale verraten! Der Retter Jesus ist tot. Das ist die Situation der Jünger am Karfreitag. Sie rennen weg und stecken verzweifelt den Kopf in den Sand.

 

Verraten – Verlassen – Verkauft.

Ist das auch die Situation von uns? Menschen, die eine lebensverändernde Diagnose bekommen. Schreckliche Kriege wie in der Ukraine und im Nahen Osten. Lange Partnerschaften, die zerbrechen. Einsamkeit. Und, und, und...

Es sind unsere ganz persönlichen Karfreitage. Sie sind ein Einschnitt und verändern unser Leben. Der christliche Glaube bewahrt uns nicht vor diesen Karfreitagen in unserem Leben, aber Gott teilt sie mit uns. Das ist es, was Christinnen und Christen an Karfreitag feiern.

Gott nimmt das Leid der Menschen nicht weg, aber er ist mittendrin. Zum Beispiel, indem er uns Menschen an die Seite stellt, die uns begleiten, trösten, helfen und stützen. Weil Gott weiß, dass es viele persönliche Karfreitage in unserem Leben gibt.

 

Pfarrer Michael Tomaszewski für Hit Radio FFH.