Vorstellung von „Docat. Was tun? Die Soziallehre der Kirche“.

Statement von Kardinal Karl Lehmann, Bischof em. von Mainz

Datum:
Donnerstag, 15. Dezember 2016

Statement von Kardinal Karl Lehmann, Bischof em. von Mainz

YOUCAT Foundation 2016, 320 Seiten - präsentiert auf einer Pressekonferenz am 15.12.2016 in den Räumen der Katholischen Akademie in Berlin mit Staatsministerin Andrea Nahles

1) Entfernter Hintergrund:

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1963) und den vor allem noch 1968 und danach folgenden gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüchen zeigten sich auch in der Kirche Orientierungsschwierigkeiten im Glauben. In der Kirche wurde zur Verbesserung der Situation im Jahr 1997, angestoßen durch Papst Johannes Paul II. und durchgeführt von einer internationalen Theologengruppe unter Leitung von Kardinal Ratzinger, der „Katechismus der Katholischen Kirche (= KKK) erarbeitet und veröffentlicht - Hinweise zur Entstehung der Katholischen Soziallehre: Gründung in der Hl. Schrift, Vorbilder durch die ganze Geschichte, bes. Bischof von Ketteler, 1890: Rerum novarum, Leo XIII. und alle folgenden Päpste bis heute. Hinweis auch auf die evangelische Sozialethik und auf gemeinsame Dokumente.

2) Initiativen der Jugendpastoral

Im Zusammenhang der guten Aufnahme des KKK und der drängenden Sorge, die Hauptinhalte des KKK auch den jungen Generationen auf eine ihr gemäße Weise mitzuteilen, entstand der Vorschlag, ein ähnliches Buch, nun für Jugendliche aufbereitet, zu verfassen. Darum der Name Youcat. Dabei spielen die Weltjugendtage jener Jahre eine ermutigende Rolle.

3) Zur Erarbeitung

Es hat sich zunächst, ohne offiziellen Auftrag, eine Gruppe von Priestern und Laien, Frauen und Männern, gebildet, die das Projekt unterstütze (vgl. Youcat, S. 300/301) und die federführend tätig wurde (vgl. die Namen Youcat, 301). Einige Förderer und Unterstützer aus dem pastoralen Umfeld schlossen sich an (vgl. Youcat, 301).

4) Mitarbeit der Jugendlichen

Ganz wichtig wurde die Mitarbeit von jungen Katholiken – sie sind im Youcat, S. 301 genannt und für Docat dort präzisiert auf S. 320 -, die die Texte besprachen und viele Anregungen zur Überarbeitung gegeben haben. Mitgewirkt haben auch die Kongregation für die Glaubenslehre und der Rat für die Neuevangelisierung.

5) Anstöße

Die Initiative kam zu „Docat“ vor allem wiederum von dem ersten schon genannten Kreis mit den Jugendlichen, von Erzbischof Celli in Rom, schließlich von Kardinal Schönborn, Wien, der zugleich als „Herausgeber“ fungierte und dafür die Österreichische Bischofskonferenz mitengagierte, die Deutsche und Schweizer Bischofskonferenz schlossen sich an. Kardinal Schönborn gab die letzte kirchliche Erlaubnis zur Veröffentlichung. Es wurde unter dem Titel „YOUCAT Foundation“ eine Stiftung gegründet, dessen alleiniger Gesellschafter das Internationale Päpstliche Hilfswerk KIRCHE IN NOT mit Sitz in Königstein/Taunus wurde und es auch bisher blieb.

6) Aufbau und Grundinhalte

Ohne die anderen Situationen und Verantwortungsträger gering zu schätzen, haben auch namhafte Theologen und Fachleute mitgewirkt, beim DOCAT vor allem die Prälaten bzw. Professoren P. Schallenberg, A. Küppers, Chr. Böhr, J. Hüpkes, G. Kruip, B. Meier, E. Nass, U. Nothelle-Wildfeuer, M. Vogt; nennen möchte ich noch Weihbischof Anton Losinger (Theologe und Wirtschaftswissenschaftler) und vor allem für die Projektleitung und Redaktion Bernhard Meuser sowie Clara Steber.

7) Gestaltung

Es geht in den zwölf Kapiteln (vgl. Docat, Inhalt: 10ff.) wirklich um die Hauptinhalte der Soziallehre. Alles ist entsprechend aufbereitet; passende Texte – nicht nur der Päpste – wurden gut ausgewählt, in Frage und Antwort aufgebaut, viele Verweise im Text, Kommentare und Exkurse, Definitionen, viele wertvolle Zitate, ansprechende Bilder, Zeichnungen, Fotos. Alles ist gut erschlossen durch Verzeichnisse und Register. Man findet in dem praktischen Buch schnell viele Verweise und Querverbindungen. Viele bekannte Personen beleben in Bildern das Ganze.

8) Kommunikation

„Docat“ liegt inzwischen wohl in 30 Sprachen vor. Die öffentliche Vorstellung während der Weltjugendtage in Krakau gelang auch im Blick auf die modernen Kommunikationsmittel ausgezeichnet, z.B. Veröffentlichung des Katechismus als APP usw. Die internationale Ausrichtung war beeindruckend, so z.B. die Vorstellung des DOCAT durch eine junge Frau aus Indien.

9) Die Bibel als Ergänzung

Es bleibt noch zu ergänzen, dass die YOUCAT Foundation im Jahr 2015 auch eine „Jugendbibel der katholischen Kirche“ herausgegeben hat (430 Seiten). Auch hier ist der Text mit vielen Jugendlichen und Experten erarbeitet. Das Katholische Bibelwerk hat kräftig mitgearbeitet. Diese Ausgabe scheint für die Hände von Jugendlichen, aber auch für interessierte Laien recht gut gelungen zu sein.

10) Dank

Ich danke allen Beteiligten von ganzem Herzen zu einem gelungenen Meisterwerk für die heutige Jugendpastoral. Es ist auch ein Meilenstein der Neuevangelisierung. Ich freue mich, dass ich einige Phasen und Schritte schon früher mitgehen durfte. – Nun danke ich besonders Frau Ministerin Andrea Nahles für ihr Kommen und ihre Worte zum DOCAT als praktische Politikerin und überzeugte Katholikin.

(c) Karl Kardinal Lehmann, Bischof em. von Mainz

Es gilt das gesprochene Wort.

Externer Link mit Bestellmöglichkeit: http://shop.youcat.org/youcat-buecher/14/docat 

von Karl Kardinal Lehmann, Bischof em. von Mainz

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