Bogdan Chrześciański

aus Warschau/Polen

Bogdan Chrześciański mit Übersetzerin Ingrid Kossowski in Höchst/Odenwald, 2016
Datum:
Fr. 17. Mai 2019
Von:
Christoph Kulessa/Alois Bauer

Bogdan Chrześciański wurde am 7. Januar 1945 im Konzentrationslager Auschwitz geboren.

Die Mutter Henryka war Kürschnerin, der Vater Władysław war Stiefelmacher. Die Eltern lernten sich während des Krieges in Warschau kennen. Gemeinsam verbrachten sie die sieben Monate von Anfang Januar 1944 bis zum Ausbruch des Warschauer Aufstandes Anfang August 1944. Am 8. August wurden beide nachts zu Hause verhaftet und nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurden sie getrennt. Die Mutter kam ins Frauenlager, der Vater ins Männerlager. Im Lager haben sie sich noch zwei Mal gesehen. Der Vater wurde später in das KZ Natzweiler deportiert, wo er am 4. Januar 1945 starb.

Die Mutter war zum Zeitpunkt ihrer Inhaftierung im fünften Monat schwanger. Sie brachte Bogdan am 7. Januar 1945 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zur Welt. Am 27. Januar wurden die Mutter und das Baby in Auschwitz befreit. Nach der Befreiung brachte das Rote Kreuz die beiden nach Brzeszcz. Dort blieben sie bis zur Rückkehr nach Warschau im Februar 1945.

Bogdan Chrześciański machte Abitur und war bis zur Pensionierung im Handel tätig, hatte u.a. eine Firma für Chemiewaren. Bogdan Chrześciański ist verheiratet, hat einen Sohn und einen Enkel. Er interessiert sich für Sport, Geographie und Politik.

Bogdan Chrześciański kam 2016 als Zeitzeuge ins Bistum Mainz.